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Das englische Wort 'smart' kann 'klug' bedeuten, es kann aber auch 'gerissen' oder 'gewieft' bedeuten. Recherchiert man im Internet 'smart products', so findet man in der englischen wikipedia den Satz 'Integration of information and communication technologies into products anywhere and anytime enable new forms of mobile marketing in respect to situated marketing communication, dynamic pricing models and dynamic product differentiation models.' Anscheinend wird der Begriff für Produkte verwendet, die über einen Mikrocontroller verfügen und untereinander oder sogar mit dem Internet vernetzt sind. Entsprechend findet man dann auch solche Produkte, auf die ich hier nicht näher eingehen will.
Die Ausführungen von Professor Eigner schienen mir eher in die Richtung zu gehen, dass ein Produkt, bei dessen Entwicklung der komplette Lebenszyklus im Hinblick auf 'Nachhaltigkeit' beachtet wird, als 'klug' ('smart') bezeichnet werden soll.
Ausgehend von dieser Definition habe ich mir eine Windkraftanlage als 'smartes Produkt' ausgewählt.
Die Nationale Klimaschutzinitiative1) der Bundesregierung hat als eine Maßnahme das Kompetenzzentrum Ressourceneffizienz ins Leben gerufen. Dieses Kompetenzzentrum2) hat unter anderem den kompletten Lebenszyklus einer Windkraftanlage untersucht ( Kurzanalyse Nr. 9: Ressourceneffizienz von Windenergieanlagen3)).
Diese Analyse macht auf mich einen seriösen Eindruck, zumal sie gerade nicht von Vertretern der 'Windkraft-Branche' erstellt worden ist. Das Dokument ist 62 Seiten lang. Ich will für mich wesentliche Stellen zitieren. So steht auf Seite 46:
Im Ergebnis ist die Energetische Amortisationszeit (EAZ) wesentlich geringer als die Betriebszeit von 20 Jahren. „Es zeigt sich, dass je nach Szenario zwischen sechs und annähernd zehn Monate (VDI-Methode) benötigt werden, um durch die Konversion von Windenergie in Elektrizität gerade so viel Primärenergie zu substituieren, wie für die Herstellung, Nutzung und Entsorgung der Anlage aufgewendet wurde. ...“Ich kann nur hoffen, dass obiges Zitat genau gelesen wird: Eine Windenergieanlage (WEA) hat eine energetische Amortisationszeit von ca. 8 Monaten. Welche Werte hat ein Atomkraftwerk?
Wie sieht es mit dem Ende der Lebensdauer aus?
Auch hierauf geht die Studie detailliert ein. Auch wenn auf Seite 50 eingeschränkt wird:
'Die Ressourceneffizienz der Stoffströme ist noch verbesserungswürdig.', so wird doch festgestellt:
Für die Materialien mit den größten Massenanteilen, Beton und Stahl, gibt es etablierte Recyclingverfahren. Bei den Verbundwerkstoffen und Seltenerdmetallen werden Verfahren entwickelt.In der Dokumentation eines Fachgesprächs zu Analyse wird auf Seite 54 gesagt:
Bei Betrachtung der WEA im Vergleich mit allen Energieträgern ab Hochspannungsleitung im derzeit vorliegenden Strommix in Deutschland schneiden WEA in fast allen Bereichen sehr günstig ab.Ich habe zugegebenermaßen Probleme, obigen Satz zu verstehen. Ich gehe mal von folgender Bedeutung aus:
Welche Fähigkeiten muss man haben, um nachhaltige Produkte zu entwickeln? bzw. Welche Potenziale ergeben sich aus einer Entwicklung von nachhaltigen Produkten?Wer nachhaltige Produkte entwickeln will, muss die Entwicklung vom Ende her denken können, muss gute Kenntnisse über Giftigkeit, Entsorgung, Wiederverwertbarkeit von Stoffen haben, muss den Energieverbrauch während des gesamten Lebenzyklus im Auge haben, muss die Notwendigkeit eine Produkts in Frage stellen, muss an Reparaturfreundlichkeit denken, muss an Langlebigkeit denken, ...
Eine Umstellung auf nachhaltige Produkte würde unser gesamtes Wirtschaftssystem in Frage stellen, das auf einem immer schneller werdenden Zyklus von Konsumieren und Wegwerfen von immer neuen Produkten beruht. Der neue Kult um Smartphones ist hier ein Beispiel. Warum kann man keinen Akku tauschen, warum kann man nicht oder kaum reparieren?