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Aus dem einführenden Beitrag von Professor Dr. Gordon Müller-Seitz habe ich entnommen, dass die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens ein zentrales Element des Strategischen Managements ist. Dabei wird Zukunftsfähigkeit mit Überlebensfähigkeit in der Zukunft gleichgesetzt.
Der erste Satz im wikipedia-Artikel lautet:
Als strategisches Management bezeichnet man den Zweig der Betriebswirtschaftslehre, der sich mit der Entwicklung, Planung und Umsetzung inhaltlicher Ziele, Zwecke und Ausrichtungen von marktlichen Organisationen beschäftigt.Als Nicht-Fachmann kann ich mit diesem Satz wenig anfangen. Er scheint mir sehr allgemein zu beschreiben, was 'Management so tut'. Gleich darauf lese ich
Die Zeithorizonte im strategischen Management umfassen in der Regel zwei bis fünf Jahre, wobei strategisch nicht mit längerfristig gleichzusetzen ist, strategische Pläne aber meistens einen längerfristigen Zeithorizont haben.Jetzt werde ich misstrauisch: Zeithorizonte von zwei bis fünf Jahre scheinen mir sehr kurz, gerade zu widersprüchlich zu dem Begriff Nachhaltigkeit. Beim Stöbern auf der Diskussionsseite stoße ich auf den Satz:
Der Artikel gehört deshalb in seiner jetzigen Fassung gelöscht ...Ich suche weiter und finde im Gabler Wirtschaftslexikon eine Definition, die ich besser verstehe und deren Quelle mir einigermaßen seriös vorkommt (http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/56410/strategisches-management-v7.html). Für das Weitere gehe ich von dieser Definition aus.
Hier lese ich u.a. :
2. Kennzeichen: Die Verfolgung einer einmal eingeschlagenen Strategie ist nicht unbedingt Garant für den zukünftigen Erfolg:'Die Verfolgung einer einmal eingeschlagenen Strategie ist nicht unbedingt Garant für den zukünftigen Erfolg.' Hier denke ich sofort an die Krise der großen Energiekonzerne. Stellvertretend für viele entsprechende Artikel in den Wirtschaftsteilen renommierter Zeitungen sei hier aus einem Kommentar zu einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen zur Zukunft der großen Energieversorger zitiert:
... Dieser Studie zufolge sind gravierende und anhaltende Management-Fehler Schuld und nicht, wie von den Konzernen behauptet, die Energiewende. ... Spätestens seit der Atomkatastrophe von Fukushima war der Ausstieg aus der Kernenergie eine absehbare Entwicklung, auf welche sich die Konzerne hätten besser einstellen müssen, so ein Fazit der Analyse. Währenddessen hätten die Konzerne zu lange auf eine weitere Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke gesetzt und dafür gekämpft, anstatt sich auf den Ausbau von erneuerbaren Energien zu konzentrieren. Die Augen wurden zu lange vor dem absehbaren neuen Energiemarkt verschlossen, das räche sich jetzt in Form eines überkommenen Geschäftsmodells, sagte Studienautor Bontrup.Wer obiges Zitat für eine gefärbte Einzelmeinung hält, möge sich dazu ein wenig im Blättermarkt umsehen.
Auch ohne Fukushima mussten die Konzerne mit einem politisch bedingten Atomausstieg rechnen. Wie konnte man so kurzsichtig sein?
Während bei den Energieversorgern das Kind bereits im Brunnen liegt, bahnt sich bei der Autoindustie ein notwendiger Strategiewechsel an. Seit Jahren wächst der Absatz von Neuwagen in Deutschland nicht wie von den Herstellern gewünscht.
Mit 62,4 Millionen Fahrzeugen erreichte der Fahrzeugbestand in Deutschland am 1. Januar 2015 einen neuen Höchststand.so vermeldet das Kraftfahrt-Bundesamt. Unabhängig von Statistiken kann jeder einzelne an seinem Wohnort sich umsehen. In Hohenecken, einem Vorort von Kaiserslautern, parkte zu meiner Kindheit kein einziges Auto auf der Straße. Heute sind viele Straßen so zugeparkt, dass Busse und Feuerwehr kein Durchkommen mehr haben. Wir erleben weltweit eine Verstädterung, die auch Einfluss auf die Mobilität hat. Hält jemand ernsthaft das Auto für das vernünftigste Fortbewegungsmittel in Metropolen?
Einerseits muss damit der häufig älteren und sozial schwachen Bevölkerung in den ländlichen Räumen, die keinen Zugang zu individueller Pkw-Mobilität haben, ein funktionierendes und erschwingliches öffentliches Verkehrssystem zur Verfügung gestellt werden, andererseits drohen die Ballungsräume und Großstädte im weiter anschwellenden Pkw-Verkehr zu ersticken.liest man in Wirtschaft Konkret Nr. 427 - Mobilität. Sicherlich kann man Schwellenländer wie China einige Zeit noch mit Autos überschwemmen. Es ist aber nicht zu erwarten, dass diese Länder die gleichen Fehler wie wir machen. Eine langfristige Strategie müsste also weg vom Auto orientiert sein. Es sei denn, man sucht für wenige Jahre den kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolg. Nachhaltig im Sinne eines verantwortlichen Umgangs mit Ressourcen und Energie ist das nicht.
Die Krise der Energieversorger zeigt, dass diese Unternehmen sich mehr um Strategisches Management hätten kümmern sollen. Nachhaltigkeit in oben angeführten Sinn war für die 'Energieriesen' kein Thema, auch jetzt denken sie nur ans eigene Überleben. Die Autoindustrie ist in krasser Weise nicht nachhaltig. Selbst wenn moralische Aspekte hier anscheinend keine Rolle spielen, so könnte trotzdem die langfristige Überlebensfähigkeit der Konzerne ein Umdenken forcieren.