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Autor: mk
Letzte Änderung dieser Seite: 04.07.2015 11:00:39 1196

Thema 1: Ziele, Kompetenzen und Fähigkeiten

Reflektieren Sie den Zusammenhang von Bildung und Nachhaltigkeit: Was sollte Ihrer Meinung nach Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung leisten? Welche Kompetenzen und Fähigkeiten sollte Bildung für Nachhaltige Entwicklung vorrangig fördern?

Unter dem vielen zur Verfügung stehenden Material habe ich das sogenannte bne-portal ausgewählt. Zuerst habe ich mich bemüht, zu sehen, wer hinter dem Portal steht. Im Impressum erfährt man:

Das Portal wird mit Förderung des BMBF von der Deutschen UNESCO-Kommission e.V. umgesetzt.

Das klingt ja ganz vertrauenserweckend.

Welche Ziele hat 'Bildung für nachhaltige Entwicklung ?'

Unter Was ist BNE?/Grundlagen findet man

"Bildung für nachhaltige Entwicklung" vermittelt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken.

Das hört sich sehr vernünftig an und geht auch vernünftig weiter. Es lohnt bei dem angegebenen Link weiterzulesen.

Welche Kompetenzen und Fähigkeiten will nachhaltige Bildung erreichen?

Es wird der Begriff der Gestaltungskompetenz eingeführt und 'Komponenten einer Bildung für nachhaltige Entwicklung' aufgeführt:

- Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
- Vorausschauend Entwicklungen analysieren und beurteilen können
- Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
- Risiken, Gefahren und Unsicherheiten erkennen und abwägen können
- Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
- Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen können
- An kollektiven Entscheidungsprozessen teilhaben können
- Sich und andere motivieren können, aktiv zu werden
- Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
- Vorstellungen von Gerechtigkeit als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage nutzen können
- Selbstständig planen und handeln können
- Empathie für andere zeigen können
Beispiel 1 aus der Webseite: offene Lehrmaterialien für alle

Ich habe etwas auf der Webseite gestöbert und zwar unter dem Tab 'Lehrende'. Hier fiel mir sofort der Beitrag Open Educational Resources – offene Lehrmaterialien für alle auf. Der Beitrag hat mir sehr gefallen. Er ist nicht so sehr lang. Ich empfehle, ihn zu lesen. Ich zitiere aus dem Abschnitt 'OER und BNE':

Doch die Neuordnung der Bildungslandschaft steht erst am Anfang. Die Chancen stehen gut, dass offene Materialien eine zentrale Rolle dabei spielen werden: Keine andere Innovation scheint fähig, ein gemeinschaftliches Lehren und Lernen derart zu befördern. Auch die Mammutaufgabe BNE kann davon profitieren: Durch die OER-Lupe präsentiert sie sich einmal mehr als Summe vieler kleiner Aufgaben - als Web-Text über Generationengerechtigkeit oder als Hausaufgabe über Biosphärenreservate. Es ist die Demokratisierung dieser kleinsten Einheiten, die das Prinzip Offenheit für die Nachhaltigkeitsbildung so attraktiv macht. ...

Hier möchte ich auf das freie Buch sustainable energy - without the hot air des britischen Physik-Professors David MacKay hinweisen. Das Buch ist voll mit durchgerechneten Beispielen und vielen Fakten. Das Buch gibt es auch auf Deutsch und ist sehr empfehlenswert, eben 'ohne heiße Luft'. Man kann sich solide informieren und muss nichts dafür bezahlen.

Beispiel 2, Material zu 'Mobilität und Verkehr'

Ich interessiere mich für den Bereich 'Mobilität und Verkehr', daher habe ich unter Lehrmaterial/nach Themen/Mobilität und Verkehr nachgesehen. Hier habe ich mir Güterverkehr – Wirtschaft und Nachhaltigkeit im Unterricht herausgesucht. Bereits bei Arbeitsblatt 2 fiel mir die die positive Darstellung des LKW-Verkehrs im Vergleich zur Bahn auf. Dieser Eindruck steigerte sich von Arbeitsblatt zu Arbeitsblatt. Als bei Blatt 6 die Vorteile des Giga-Liners, bei Blatt 7 'LKW 2.0' und bei Blatt 8 'IAA Nutzfahrzeuge 2012: Bühne frei für Lkw und Co' herausgestellt wurde, wurde der Verdacht übermächtig: Diese Darstellungen stellen in unausgewogener Weise die Vorteile des LKWs heraus. Jetzt interessierte ich mich, wer hier dahinter steckt. Am Ende der Präsentationen findet man einenen kleinen Hinweis auf 'Unsere Medienpartner: 'Handelsblatt macht Schule', 'Unsere Autos' und 'IAA'. Ich klicke den Link Unsere Autos an. Im Impressum findet man als 'Träger der Initiative' die gesamte deutsche Auto-Industrie. Hier lese ich:

Unsere Autos ist eine Initiative von Audi, BMW, Bosch, Ford, Mercedes-Benz, Opel, Porsche, smart und Volkswagen unter dem Dach des VDA. Gemeinsam wollen die deutschen Automobilhersteller und ihre Entwicklungspartner mit dieser Initiative die Menschen in Deutschland auf ihren Technologievorsprung beim Umwelt- und Klimaschutz aufmerksam machen – denn darauf können wir alle stolz sein.

So stelle ich mir Bildung für Nachhaltigkeit gerade nicht vor. Von Ausgewogenheit keine Spur, reine Lobby-Arbeit im Dienste einer alles andere als nachhaltigen Industrie. Übrigens steht das alles auf der Webseite von www.zeitbild.de. Hier kann man z.B. für 0,00 Eur die Broschüre 'Braunkohle im Energiemix' bestellen, die dazu beiträgt, 'dass sich Schülerinnen und Schüler sachkundig an der gesellschaftlichen Debatte um unsere Energiezukunft beteiligen können.' Muss man sich diese kostenlose Broschüre wirklich bestellen, um zu wissen, was der Tenor ist?. Eine rhetorische Frage: Wie finanziert sich der Verlag, wenn er seine Publikationen kostenlos unters Volk bringt? Man könnte denken, ich hätte wie lang recherchiert, um Argumente für offene Lehrmaterialien für alle (OER) zu finden. So war es nicht, was nicht verwundert, weil es üblich ist, scheinbar objektive Informationen im Dienste von Lobby-Interessen zu lancieren.

Ohne es zu wollen, bin ich in 'Thema 2, Probleme und Grenzen' hineingeraten.